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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Miodrag “Micky” Zivaljevic

geboren am 9.9.1951;

Zivaljevic absolvierte von 1976 bis 1978 47 Zweitligaspiele für den Club, in denen ihm 10 Treffer gelangen. In der Saison 1978/79 bestritt er 19 Erstligaspiele, wobei er 4 Tore schoss.

Der Jugoslawe wurde während der Saison 1976/77 verpflichtet. Seine vorherigen Vereine waren Spartak Subotica und Partizan Belgrad, wo er in über 300 Spielen über 75 Tore erzielte. In beiden Vereinen kam er - anders als später in Nürnberg - ausschließlich als Mittelstürmer zum Einsatz. Vor seiner Karriere als Profifußballer hatte er das Abitur abgelegt und ein Jurastudium begonnen.

Nach Deutschland brachte ihn sein väterlicher Freund Petar Radenkovic, der ehemalige 60er-Torwart. Im März 1978 äußerte er in einem Interview: “Er brachte mich nach Deutschland, weil er felsenfest davon überzeugt war, dass ich mir einen sehr guten Namen machen kann. Leider ist mir das bis jetzt nicht gelungen. Radi hat so viel für mich getan, dass ich ihm unbedingt den Beweis erbringen will. Warum es nicht geklappt hat, wo die Fehler lagen, ich weiß es nicht.”

Im Februar 1977, als der Club im Pokalviertelfinale beim 1. FC Köln 2:4 verlor, erlebte er eine düstere Stunde. Die Zuschauer lachten ihn aus, und die Kölner Spieler fragten nach dem Spiel: “Was hat sich Club da für eine Pflaume andrehen lassen?” Zivaljevic gelang an diesem Tag wahrhaftig rein gar nichts, so dass er wie ein blutiger Anfänger wirkte.

Zu Beginn der Saison 1978/79 stand er in Nürnberg bereits auf der Abschussliste. Der Club war drauf und dran, ihn zu verkaufen, um einen Ausländerplatz für den Griechen Maik Galakos frei zu machen, der mehrfach getestet wurde. Beinahe wäre Zivaljevic nach Sunderland gewechselt, doch der Transfer zerschlug sich. Daraufhin meldeten mehrere Bundesligisten Interesse an. Eine Wendung nahm die Angelegenheit durch den 2:1-Sieg des FCN über Hertha BSC im dritten Saisonspiel. Der Kicker dazu: “Was die Verpflichtung des Griechen anbelangt, ergab sich überraschend eine neue Situation. Zivaljevic, der ihm als dritter Ausländer im Wege stand und schnellstens transferiert werden sollte, war einsatzfreudig wie nie zuvor und schusskräftigster Angreifer. Neben dem Trainer, der dem Jugoslawen aufgrund der guten Trainingsleistungen eine letzte Chance gab, sprach der Präsident höchstpersönlich ein ernstes Wort mit ihm. ‘Ich freue mich, dass er es beherzigte. Wir wollen uns künftig nicht mehr nachsagen lassen, dass wir Spieler wegschicken, die in anderen Vereinen dann groß herauskommen’, erklärte Lothar Schmechtig. Für Manager Franz Schäfer, der ‘Micky’ an den Mann bringen sollte, wurde jedenfalls zunächst rotes Licht gegeben. Obwohl Trainer Kern sagt: ‘Galakos ist ein Klasse-Mittelstürmer. Er könnte Walitzas Nachfolge antreten.’ Ob Zivaljevic gegen Galakos spielte? Der Jugoslawe: ‘Da dachte ich nicht dran. Ich bin Profi, will gut spielen, Geld verdienen und nicht auf der Bank sitzen. Wenn’s geht, beim Club.’ Trainer Kern: ‘Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.’” Obwohl Zivaljevic im nächsten Spiel wieder nicht überzeugen konnte, bahnte sich eine Lösung des Problems an: Die Verhandlungen mit Olympiakos Piräus wegen des Transfer von Galakos fuhren sich nämlich fest, da die finanziellen Vorstellungen beider Seiten zu weit voneinander abwichen. Am nächsten Spieltag gewann der Club 3:2 gegen Darmstadt, und Zivaljevic schoss dabei zwei Tore, obwohl er erst 10 Minuten nach der Pause eingewechselt worden war. Vom Kicker bekam er die Note 1 und stand in der Elf des Tages. Seine beiden Treffer waren darüber hinaus die beiden ersten Feldtore des FCN in der gesamten Saison. Und das alles ausgerechnet noch an seinem 27. Geburtstag. “Das war mein Tag!” jubelte er nach dem Spiel. Die Tore teilte er artig auf: “Eins für mich, eins für den Präsidenten.” In den folgenden Spielen waren seine Auftritte dann aber wieder eher enttäuschend.


Abbildung entnommen aus Club-Revue 10/78
Nach seinem zweiten Tor gegen Darmstadt wird Micky Zivaljevic
von Hans Walitza zum Anstoßkreis zurückgetragen.


Abbildung entnommen aus Club-Revue 10/78
Nach Spielende muss er dann auch noch die Liebkosungen
von Präsident Schmechtig über sich ergehen lassen.

Nach der Saison 1978/79 wechselte Zivaljevic für 70 000 Mark Ablöse zu Olympique Lyon. Anfang der 80er Jahre spielte er in Larnaca auf Zypern.