Home
news
quellen
nationalspieler
geburtstage
a
b
c
d
e
f
g
h
j
k
l
m
n
o
p
r
s
t
u
v
w
z
gästebuch
forum
kontakt
club-links

 

 

“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Sergio Fabian Zarate

geboren am 14.1.1969;

Zarate absolvierte von 1990 bis 1992 42 Erstligaspiele für den Club, in denen er 9 Treffer erzielte. In der Saison 1993/94 spielte er nochmals 27mal in der Erstligamannschaft, wobei ihm 13 Tore gelangen.

Der in Buenos Aires geborene, beim FC America Mexico City groß gewordene, schlitzohrige und langmähnige 22jährige Argentinier, genannt „el raton - die Maus“, wurde im Januar 1991 für 1,1 Millionen Mark von Velez Sarsfield geholt und spielte sich mit atemberaubenden Antritten, spektakulären Dribblings, tollen Tricks und spektakulären Toren in die Herzen der Zuschauer – vor allem der weiblichen. Der argentinische Nationalspieler war das Urbild eines Dribblers und Flankenkönigs.

Sein Einstand in der Bundesliga hätte nicht besser sein können. Sein erstes Spiel absolvierte er gegen Wattenscheid auf Schnee. „Der Schnee hier war für mich die größte Sensation“, meinte er. Aber er erzielte trotz des für ihn ungewohnten Bodens gleich ein Tor. Danach spielte der Mann mit den langen, zu einem Zopf zusammengebundenen Locken, die er als sein Markenzeichen bezeichnete, wenig effektiv und wurde schnell als Fehleinkauf tituliert.

Der Durchbruch kam in der zweiten Saison. Die regionalen und überregionalen Medien überschlugen sich geradezu.

Abbildung entnommen aus Bausenwein u.a.: Die Legende vom Club
Szene aus der Saison 1991/92:
Sergio Zarate überspielt in seiner unnachahmlichen Art Leverkusens Kapitän Jorginho.

Als der Erfolg wieder eine Zeitlang ausblieb, stürzten sich die Journalisten dagegen auf die Schattenseiten des Stars: „Launisch, egoistisch, lauf- und trainingsfaul“ hießen nun die Attribute, vom „Kampf mit den leidigen Pfunden“ war die Rede. Er selbst meinte dazu nur: „Mein Gott, was soll das? Mal bin ich eben gut, mal bin ich eben schlecht. Manchmal gelingt mir alles, manchmal nicht.“ Solch lockere Worte aber verzieh man ihm beim Club nicht. Dort war man froh, dass andere Vereine ihr Faible für Zarate entdeckten. Die Namen Real Madrid und SSC Neapel ließen die Herzen des Präsidiums des hochverschuldeten FCN höher schlagen. Man sprach von einem Geldsegen in der Größenordnung von 12 bis 15 Millionen Mark Ablöse.

Der wichtige Spieler wurde dann aber vor der Saison 1992/93 an Ancona Calcio verkauft, um kurzfristige Verbindlichkeiten abzudecken. Die Italiener hatten Zarate mit einem Nettogehalt von einer Million im Jahr, einer Villa und einem Nobelauto gelockt. 4 Millionen sollte der Club erhalten. Das Jammern am Valznerweiher war jedoch groß, als Anconas Präsident wegen Veruntreuung von Spendengeldern hinter Gitter kam und der Verein vor dem Konkurs stand. Noch keine müde Mark hatte man in Nürnberg gesehen. Man einigte sich deshalb auf eine Leihgebühr von 560 000 Mark und parkte den Spieler bei seinem Heimatverein Sarsfield. Letztendlich kamen von der vereinbarten Summe aber nur 350 000 Mark beim Club an.

Zu Beginn der Saison 1993/94 kehrte er wieder zum Club zurück. Wieder hatte er einen glänzenden Start. Vergessen waren die Querelen der Vergangenheit. „Schlecht zu spielen und trotzdem ein Tor zu machen“, das bezeichnete Zarate als Glück. Mit zunehmender Erfolg- und Glücklosigkeit wendete sich aber das Blatt wieder. Er legte sich mit Trainer Willi Entenmann an und entfleuchte am Saisonende nach dem Abstieg des Club. Sein Kommentar lautete: „Nürnberg gefällt mir eigentlich nicht. Es ist eine traurige Stadt ohne Jugend und Freude.“

In der Saison 1994/95 spielte er beim Hamburger SV. Da der Verein aber bereits die 3 erlaubten Nicht-EU-Ausländer beschäftigte, wurde er als Vertragsamateur geführt. Es dauerte nur wenige Spieltage, bis er auch hier fristlos entlassen wurde.

Sein Gastspiel in Deutschland endete spektakulär: Im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen Club-Schatzmeister Ingo Böbel verhängte die Justiz auch gegen ihn strafrechtliche Sanktionen wegen des angeblichen Erhalts von „Extra-Honoraren“, also Schwarzgeldzahlungen, in Höhe von 600 000 Mark. Er wurde wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe von 100 000 Mark verknackt und flüchtete 1995 nach Mexiko zum dortigen Erstligisten Necaxa. Lange sprach die „Zaubermaus“ nicht mehr mit deutschen Journalisten, „weil die doch nur Mist schreiben“.

Nach einem Ausflug 1997 zu seinem alten Verein America Mexico City kehrte er nach 1998 nach Necaxa zurück. Ein Abstecher nach Argentinien zu Velez Sarsfield folgte 1999. 2000 wechselte er wieder in die  mexikanische Liga zu Puebla, um im selben Jahr zu Sarsfield und wieder ein halbes Jahr später nach Puebla zu gehen. Erklärbar wird dieses ständige Hin und Her mit den in Mittel- und Teilen Südamerikas üblichen doppelten Saisons innerhalb eines Jahres (Winter- und Sommersaison). 2004 beendete er bei Sarsfield seine Karriere.

Zarate bestritt 1 Länderspiel für Argentinien.