Hans Walitza geboren am 26.11.1945;Er absolvierte von 1974 bis 1978 118 Spiele in der 2. Bundesliga und erzielte dabei 71 Treffer.
In der Saison 1978/79 wurde er in 9 Erstligabegegnungen eingesetzt, ohne dass ihm dabei ein Tor gelang. Dreimal wurde er in der Juniorennationalmannschaft eingesetzt. Auch in die B-Nationalmannschaft wurde er berufen.
Der in Mülheim an der Ruhr geborene Walitza wurde von Hans Tilkowski für die damalige Rekordablöse von 666 666 Mark vom VfL Bochum geholt. Seine Karriere begann beim VfB
Speldorf. Über Schwarz-Weiß Essen kam er schließlich nach Bochum. Als Spieler war er ein eher bulliger, kopfballstarker Brecher-Typ. Abbildung entnommen aus Club-Revue 10/7
So kannten und liebten ihn die Fans: Hans Walitza in typischer Schusshaltung. Mit ihm war dem Club ein guter Griff gelungen. Als Kapitän und Torjäger riss er viele wichtige
Schlachten herum. Der schussstarke Stürmer, der alle Höhen und Tiefen der Zweitklassigkeit miterlebte, hatte mit wichtigen Toren einen großen Anteil an der Rückkehr in die Bundesliga im
Jahr 1978. Seit Juli 1974 beim Club, hatte Walitza, der lange Zeit verletzt war, zunächst Ladehemmung. Dann aber konnte er seine Extraklasse als Torjäger unter Beweis stellen: In drei
Spielzeiten hintereinander (von 1974 bis 1977) gelangen ihm je 21 Treffer. In der Saison 1977/78, als er nur 4mal ins Tor traf, lief es bei ihm nicht ganz so gut, da er immer häufiger mit
Verletzungen zu kämpfen hatte. Schließlich setzte er sich freiwillig auf die Reservebank und gab die Kapitänswürde ab. Als die Zuschauer im letzten Heimspiel der Saison, dem einzigen, das der
Club in der ganzen Spielzeit verlor, über jeden Fehlpass höhnisch lachten, meinte er: “Die fränkische Fußballseele ist rätselhaft.”
Aber in den Endspielen um den Aufstieg gegen Essen, in denen er je ein Tor erzielte, stellte Walitza seine Qualitäten im entscheidenden Moment wieder unter Beweis. Horst Buhtz, zu
diesem Zeitpunkt schon durch Werner Kern als Trainer abgelöst, kommentierte die Entwicklung so: “Er war praktisch verloren, abgeschrieben. Er wurde ausgepfiffen. Ich habe ihn langsam
wieder hochgebracht. Das gelang aber nur, weil er eine Persönlichkeit ist. Wir haben es gemeinsam geschafft.” Abbildung entnommen aus Kicker/Sportmagazin 22/78
Szene aus dem Zweitliga-Derby Club - Kleeblatt, das im Frühjahr 1978 2:1 endete: Hans Walitza erzielt das 2:0. Peter Löwer und Bernhard Bergmann können es nicht verhindern - der Ball ist hinter der Linie!
Besonders imponierten ihm beim entscheidenden 2:2 in Essen die Nürnberger Fans: “Das war für uns einfach unfassbar, wie wir ins Stadion eingelaufen sind. Die haben uns in die Bundesliga
gebrüllt. 5000 Nürnberger an einem Freitagabend in Essen - das gibt’s ja gar nicht! Manchmal habe ich gemeint, wir hätten ein Heimspiel. Da haben 5000 doch 25 000 glatt niedergebrüllt!”
Trotz des großen Erfolges konnte sich Walitza an diesem Tag einen Seitenhieb auf seine Nürnberger Kritiker nicht verkneifen: “Jetzt kann man endlich die 600 000 Mark, die ich vor vier
Jahren gekostet habe, vergessen. Ich habe die Tore gemacht, die wir brauchten!” Sein abschließender Kommentar, nachdem er die Ovationen der Fans auf dem Hauptmarkt
entgegengenommen hatte: “Jetzt werd ich zuletzt noch ein richtiger Franke!”
Abbildung entnommen aus Haala: Der Club
Im ersten Aufstiegsspiel gegen Rot-Weiß Essen im Nürnberger Stadion erzielt Hans Walitza per Kopf das Tor zum 1:0-Endstand. Essens Torhüter Blasey kann dem Ball nur wie gebannt nachschauen. Abbildung entnommen aus Club-Revue 6/78
Danach wird der Torschütze von seinen Mannschaftskameraden unter tätiger Mithilfe der Ordnungskräfte fast erdrückt. Abbildung entnommen aus Haala: Der Club Walitzas in akrobatischer Schusshaltung erzieltes Tor zum 2:1 im Rückspiel in Essen. Wieder lässt er Blasey keine Chance.
Das Spiel endete 2:2 - der Club war wieder in der 1. Liga.
Abbildung entnommen aus Club-Revue 6/78 Nach seinem Tor schlägt Walitza vor Freude einen Purzelbaum.
Micky Zivaljevic läuft hinzu, um ihm zu gratulieren.
Abbildung entnommen aus Haala: Der Club Nach dem gelungenen Aufstieg gegen Essen freuen :sich Dani Petrovic
und Hans Walitza gemeinsam mit Präsident Lothar Schmechtig.
Abbildung entnommen aus Club-Revue 6/78
Nach dem gelungenen Aufstieg wird Hans Walitza von den nach Essen mitgereisten Fans begeistert gefeiert.
Abbildung entnommen aus Club-Revue 9/78
Dani Petrovic und Hans Walitza lassen sich auf dem Hauptmarkt feiern.Vor Saisonbeginn 1978/79 schrieb der Kicker: “Bei Hans Walitza ist man trotz ungeheuren
Trainingsfleißes nicht sicher, ob er die große Comeback-Form aus den beiden Aufstiegsspielen gegen RWE auch in der Bundesliga bringen kann.” Und anlässlich eines Vorbereitungsspiels
gegen die SpVgg Fürth hieß es: “Fragezeichen Walitza! Umständlicher geht’s kaum mehr.” Nach dem verlorenen Saisonauftakt gegen Bochum stand zu lesen: “Walitza hat Schwierigkeiten selbst mit Ballfertigkeiten.”
Abbildung entnommen aus Club-Revue 9/78
Im ersten Bundesligaspiel des 1. FCN nach 9 Jahren , das der Club am 12.8.1978 gegen den VfL Bochum mit 0:2 verliert, erleidet Hans Walitza einen Nasenbeinbruch.
Trotz der Verletzung spielt er die ganzen 90 Minuten durch. Abbildung entnommen aus Club-Revue 5/78
Schorsch Kennemann schenkt Hans Walitza eine seiner berühmten Hosen. Zum Nebenerwerb betrieb Walitza eine Lotto-Toto-Annahmestelle im Kaufmarkt Schweinau,
der bald eine zweite im Kaufmarkt Mögeldorf folgte. Abbildung entnommen aus Club-Revue 5/78
Hans Walitza stößt mit seiner Frau Marlies und seinem Ex-Mannschaftskameraden Dieter Nüssing auf die Eröffnung seiner Toto-Lotto-Einnahmestelle an.
Ende Februar 1979 hing Walitza seine Stiefel als Lizenzspieler des 1. FCN an den Nagel und löste den bis zum 30. Juni laufenden Vertrag im gegenseitigen Einvernehmen vorzeitig auf. Sein
damaliger Kommentar: “Man muss wissen, wann die Zeit gekommen ist. Man muss die Leute nicht zu Pfiffen provozieren.” Abbildung entnommen aus Club-Revue 4/1979
Hans Walitza wird im vollbesetzten Stadion verabschiedet. Zur Saison 1979/80 wurde er Spielertrainer beim TSV Röttenbach.
Bis 1996 blieb Walitza im Raum Nürnberg wohnhaft. Schließlich aber zog es ihn zurück in den Westen und er ließ sich in Bochum-Linden nieder. 2004 übernahm er dort die A-Jugend der SG
Linden-Dahlhausen. In der Winterpause der Saison 2006/07 wurde er zusätzlich Trainer der ersten Mannschaft des Vereins. |