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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Wolfgang Strobel

Abbildung entnommen aus Club-Magazin 10/1995

geboren am 17. Oktober 1896; gestorben am 19. April 1945.

Strobel absolvierte ab 1917 421 Spiele für den 1. FCN, mit dem er 1920, 1921, 1924 und 1925 die deutsche Meisterschaft errang.

Neben dem Fußball betrieb er eine Auto- und Fahrradreparaturwerkstätt in der Schweinauer Hauptstraße 64.


Abbildung entnommen aus Vereinszeitung des 1. FC Nürnberg, 8/1925

Der Rechtsaußen war in der Regel auf Vorlagen angewiesen, raste dann mit dem Ball am Fuß die Seitenlinie entlang, zog einen leichten Bogen nach innen und flankte. Der wieselflinke Stürmer war bei seinen Flankenläufen mit dem Ball kaum einzuholen. Viel mehr konnte er nicht, aber das spielte er so beständig und offensichtlich auch erfolgreich herunter, dass er es auf vier Berufungen in die deutsche Nationalauswahl brachte. Hans Hofmann nannte ihn einmal ein “Zwischending” zwischen einem guten Stürmer mit hervorragender Balltechnik und einem wuchtigen Kämpfer, wie Heiner Träg einer war. Allerdings fehlte Strobel die Beidfüßigkeit. Die Vereinszeitung rügte dies im Oktober 1926: “Was das heißen will, das sehen wir im negativen Sinn an unserm sonst recht flinken Strobel.”

Strobel neigte häufig zu Tagträumen, aus denen er vor allem von seinem Kapitän Gustav Bark regelmäßig mit dem Ruf “Wolfl!” aufgeweckt werden musste.

Im Juni 1924 konstatierte die Vereinszeitung: “Selten kommt unser flinker Rechtsaußen zum Schuss, aber merkwürdigerweise war er fast immer dazu berufen, den Spielen durch seine erzielten Tore Wendungen zu geben.” Ende 1924 wurde Strobel in einem Spiel gegen Wacker München vom Platz gestellt und in der Folgezeit nicht eingesetzt, da er ja wohl gesperrt sein musste. Im Januar 1925 las man aber plötzlich in der Vereinszeitung: “Wie sich hintennach herausstellte, ist unser Spieler W. Strobel wegen der Vorkommnisse beim Wackerspiel gar nicht disqualifiziert worden, sondern der Fall war mit der Hinausstellung des Spielers Strobel erledigt. Es wird kaum ein zweites Mal vorkommen, dass ein Spieler sich freiwillig einer eingebildeten Disqualifikation wochenlang unterwirft. Durch ein Versehen seitens der Behörde ist der befreiende Erlass irgendwo liegen geblieben.”

Im April 1925 schrieb die Vereinszeitung: “Die Eckbälle Strobels, das kann ruhig gesagt sein, werden nicht glücklich ausgeführt. Sie biegen vor dem feindlichen Tore meist weit ins Feld zurück, statt dort zu landen, wo sie Verwirrung in den feindlichen Reihen hervorrufen können, nämlich direkt vor dem Gehäuse. Ist bei einem solchen fragwürdigen Eckball die eigene Läuferreihe noch zu weit aufgerückt, so verkehrt sich der Vorteil in einen offenkundigen Nachteil. Ähnlich verhält es sich auch mit mancher Strobelschen Flanke.”

Im Juni des selben Jahres las man nach dem Gewinn der 4. Meisterschaft anlässlich eines verlorenen Spiels gegen den FC Modena in der Vereinszeitung: “Strobel kann in der letzten Zeit nicht gefallen. Wolfel, warum denn?”Schon einen Monat später aber hieß es an gleicher Stelle: “Strobel konnte weit mehr befriedigen wie in den letzten Spielen. Also, Wolfel, der Karren geht doch wieder.”

Am Neujahrstag 1927 verletzte sich Strobel im Spiel gegen den V.f.R. Fürth so schwer, dass er bis zum Saisonende nicht mehr eingesetzt werden konnte.

Strobel, der im Krieg als Hilfspolizist in einem Benzinlager Dienst tat, wurde bei Kriegsende von den einmarschierenden Besatzungstruppen mitten auf der Straße vom Rad heruntergeschossen. Die Amerikaner transportierten ihn nach Bad Kreuznach, wo er verstarb.