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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Willi Spieß

geboren am 16.2.1915;

Spieß absolvierte von 1945 bis 1947 17 Oberligaspiele für den Club, in denen ihm 5 Treffer gelangen. Er gehörte dem Club seit 1934 an und trug insgesamt 182mal das Clubtrikot. 1935 holte er mit dem Club den ersten DFB-Pokalsieg aller Zeiten.

Spieß war ein gefährlicher, wieselflinker und unberechenbarer Stürmer, der viele Verteidiger allein schon mit seiner Schnelligkeit abschüttelte.

Seine erste Berufung in die 1. Mannschaft erhielt Spieß, der im Ludwigsfeld 53 wohnte,  im Sommer 1934 anlässlich einer Mitteldeutschland-Reise der Mannschaft zum VfB Glauchau und zum Polizeisportverein Chemnitz.

Einen besonderen Platz nahm Spieß in Baptist Reinmanns Bericht über die Madridreise des 1. FCN an Weihnachten 1934 ein: “Im Hotel wurden die Schuhe nicht geputzt und so mussten wir auf die Straße zu den Putzern. Diese waren natürlich ganz gerissene Kerle, und so musste Spieß dran glauben. Für diese Reise hatte er sich ganz neue Lackschuhe zugelegt, die durch die langen Tage das Putzen sehr nötig hatten. Gedacht, und geschehen war’s. Der Stiefelputzer hatte den Schuhen einen ganz wunderbaren Glanz hingearbeitet, und dessen Kollege hatte auch schon die Absätze, auf denen er nur vier Tage gelaufen war, heruntergerissen. Leider hatte dies Spieß zu spät gemerkt. Gummiabsätze waren nun nötig, die aber nach dem Anmachen auf keiner Seite passten. Der Spaß kostete ihm 8 Peseten = 2,40 Mark. Sein Ärger war natürlich unsere Schadenfreude. Einem Lachenden von uns ist dann aber dasselbe passiert, und zwar unserm lieben Spezi. Da war die Schadenfreude natürlich noch größer.”

Im Frühjahr 1935 urteilte die Berliner “Fußballwoche” über Spieß: “Gute Technik und gewandt im Drehen, aber noch ohne spielerische Reife.”

Abbildung entnommen aus: 75 Jahre 1. FC Nürnberg
Der erste deutsche Pokalsieger der Geschichte im Jahr 1935:
hinten v.l.n.r.: Billmann, Köhl, Munkert;
Mitte v.l.n.r.: Luber, Uebelein I, Carolin, Oehm, Kassier Arnold, Trainer Dr. Michalke;
vorne v.l.n.r.: Gußner, Eiberger, Friedel, Schmitt, Spieß.

Im April 1936 widmeten Anhänger aus Leipzig Spieß einen Ehrenhut und dieses Gedicht:

“Ein Schüler vom Club ist der Spieß,
ein reizender Junge, mit zwei rechte Füß’,
wenn er noch ein linkes Bein erhält,
er überhaupt nicht mehr zu Boden fällt.
Ein feiner, ruhiger, sachlicher Herr!
Wir sind überzeugt, er kann noch mehr.
Er wird die vielen anderen Mießen
im Laufe der Zeit noch zusammen ‘spießen’.
Du bekommst aus Dankbarkeit
von uns hier dieses Ehrenkleid!”

                                            Abbildung entnommen aus Wich/Kelber: Der Meisterclub
Eine Elf des FCN im Jahr 1939.
oben v.l.n.r.: Alfred Pfänder, Willi Spieß, Max Eiberger, Georg Luber, Karl Gußner,
Uttla Uebelein, Willi Kund, Heinz Carolin, Sold;
unten v.l.n.r.: Schorsch Kennemann, Georg Köhl, Willi Billmann.

Im Endspiel 1936 gegen Fortuna Düsseldorf war er wegen einer Knieverletzung, die ihn zu einem mehrmonatigen Krankenhausaufenthalt zwang, zum Zuschauen verurteilt.

1937 wurde er zum Militär eingezogen und in Ansbach zum Kanonier ausgebildet. 1939 wurde der Gefreite nach Breslau abkommandiert und nahm im August am Polenfeldzug teil. Wenige Wochen später wurde er an die Westfront verlegt.

1947 schloss er sich dem FC Lichtenfels an.