Benno “Kracherla” Rosenmüller geboren am 21. Oktober 1899; Rosenmüller bestritt ab 1923 101 Spiele in der ersten Mannschaft. Zusammen mit Heiner Stuhlfauth, dem Fürther Teddi
Lohrmann und dem ASN-Schlussmann Sindel zählte er in den 20er Jahren zum Quartett der großen Torhüter der Fußballhochburg Nürnberg-Fürth. Abbildung entnommen aus Club-Revue 4/1979 Benno Rosenmüller (liegend) als Torhüter der Club-Reserve im Jahr 1925
Selbst ein glänzender Torhüter, war er nahezu ein Jahrzehnt der zweite Mann hinter Heiner Stuhlfauth im Kasten des 1. FC Nürnberg. In manch bedeutendem Spiel musste er für den
Nürnberger Meisterkeeper einspringen.Gutes Stellungsspiel und außergewöhnliches Reaktionsvermögen zeichneten ihn besonders aus. Darüberhinaus erwarb er sich den
Namen eines “Elfmetertöters”. Er war auch berühmt dafür, dass er die gegnerischen Stürmer durch Gestik und Körpersprache regelrecht einlud, auf sein Tor zu schießen.
Was Stuhlfauth mit stoischer Ruhe zuwege brachte, erreichte Rosenmüller mit Schnelligkeit und sicherem Blick für Gefahren. Seinen Einstand im Clubtor feierte er 1917 in einem Spiel gegen Sandreuth. Aus
Kriegsgründen spielte man damals häufig gegen “kleine” Gegner. Bereits in diesem Spiel hielt er seinen ersten Elfmeter. Anlässlich eines Privatspiels des Clubs bei Guts-Muts Dresden nach dem Gewinn der
Meisterschaft von 1924 erfuhr Rosenmüller großes Lob in den Dresdener Neuesten Nachrichte: “Stuhlfauths Ersatzmann war ebenfalls ein Künstler seines Faches, erweckte
lebhafte Bewunderung und verhütete auch in erster Linie eine Niederlage seiner Mannschaft. Seine Sicherheit, selbst die höchsten Bälle mit den Händen zu fangen,
verblüffte ungemein.” Und im Nobember des selben Jahres schrieb Hans Hofmann in der Vereinszeitung: “Seine Abstöße reichen zwar nicht so weit als die von Stuhlfauth, aber
sonst wüssten wir nichts an ihm auszusetzen. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir zwei so ausgezeichnete Torwächter besitzen.” Auch am 7. August 1927 hütete er im Pokalkampf gegen den Vorjahresmeister SpVgg
Fürth das Clubtor und war der überragende Akteur dieser Partie, das die SpVgg durch ein Tor von “Resi” Franz 1:0 gewann. Die Allgemeine Sportschau schrieb darüber:
“Rosenmüller war der Held des Tages, ein absolut vollwertiger Stuhlfauth-Ersatz, der schon längst das Licht an der Sonne verdient hätte. Fehlerlos sein gesamtes Spiel, eine
ununterbrochene Kette von Glanzleistungen.Der Meisterelf bester Spieler!” Verständlich, dass ihm namhafte Vereine verlockende Angebote unterbreiteten. Aber
Rosenmüller konnte nicht aus seiner “Club-Haut”. Er blieb, seit 1916 im Zabo herangewachsen, dem Club immer treu. Seine Devise lautete: “Lieber beim Club der
Zweite, als anderswo der Erste.” Lob und Anerkennung der unerreichten Club-Meistermannschaft waren ihm Lohn genug. Zu Rosenmüllers schönsten Erinnerungen zählte stets die auch später noch bestehende,
einmalige Kameradschaft. Regelmäßig verbrachte er bis ins hohe Alter viele Stunden mit den alten Clubfußballern seiner Zeit. Während seiner aktiven Karriere war er seit 1916 als Vertreter einer großen
Brennstoffhandlung tätig. Im Frühjahr 1933 schied er dort aus und eröffnete in der Äußeren Rollnerstr. 75 selbst eine Holz- und Kohlenhandlung. Gleichzeitig beendete er deshalb seine aktive Karriere. Abbildung entnommen aus Vereinszeitung des 1. FC Nürnberg 10/1924 Abbildung entnommen aus Vereinszeitung des 1. FC Nürnberg 5/1936
Im Januar 1928 wurde Benno Rosenmüller das silberne Ehrenzeichen des 1. FCN verliehen. Ab Mitte der 30er Jahre gehörte er dem Ältestenrat des Vereins an. 1976
wurde er zum Ehrenmitglied des 1. FC Nürnberg ernannt. Abbildung entnommen aus Club-Revue 12/1979 Club-Vizepräsident Hans Gebhardt überbringt Benno Rosenmüller die Glückwünsche des 1. FCN zum 80. Geburtstag.
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