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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Reitzenstein

Reitzenstein absolvierte von 1919 bis 1922 32 Spiele für den 1. FCN.

Zu seinem bedeutendsten Einsatz kam er völlig unerwartet im Wiederholungsspiel um die deutsche Meisterschaft 1922 in Leipzig gegen den HSV, das - wie das erste Spiel - unentschieden abgebrochen wurde. Auf der Hinfahrt hatte sich Grünerwald beim Aussteigen aus dem Zug den Fuß verknackst. Da man, wie damals üblich, ohne Ersatzspieler angereist war, wurde Reitzenstein telegraphisch nachbeordert. Als der am Vormittag des Samstags das Telegramm gelesen hatte, war er trotz der frühen Uhrzeit sofort hellwach. Er las es noch einmal und das Herz schlug ihm bis zum Hals. Kein Wunder, denn da stand es schwarz auf weiß: “Grünerwald verletzt - stop - mit Sonderzug nachkommen - stop - 1. FC Nürnberg”

Reitzenstein brauchte sich aber nicht zu beeilen, denn der Sonderzug fuhr erst um 21 Uhr ab. Als er Platz im Abteil nahm, ging es bereits ganz schön rund. Die Schlachtenbummler hatten nämlich erfahren, dass in Leipzig Kellnerstreik war, und dabei herrschte eine Bullenhitze. Um am nächsten Tag ja nicht zu verdursten, leerten die Sonderzügler einen Kasten Bier nach dem anderen. Der Alkohol brachte sie in Stimmung. Mit Kartenspielen und Singen schlugen sie sich die Nacht um die Ohren. An Schlaf war überhaupt nicht zu denken. Als der Sonderzug am Sonntag um 5 Uhr früh in Leipzig ankam, hatte Reitzenstein einen Brummschädel und gerötete Augen, denn er hatte fast keine Minute ruhig schlafen können.

Im Oktober 1922 meldete die Vereinszeitung: “Unser verdienter und kampferprobter Läufer Reitzenstein ist zu unserem großen Bedauern wieder nach Stuttgart zurückgekehrt. Sein berufliches Fortkommen gebot ihm dies, denn er hat sich durch seine neue Stellung ab 1. Oktober dort wesentlich verbessert. Wir verlieren in ihm einen charaktervollen Sportmann von bescheidenem Wesen, der sich trotz seiner Jugend schon in weitem Umfange die Sympathien der Nürnberger Sportfreunde erworben hat.” Ein Jahr später meldete die Vereinszeitung, dass “unser ehemaliger jugendlicher Läufer Reitzenstein wieder nach seinem Nürnberg gekommen ist.”