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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Dusan Petkovic

geboren am 13. August 1974;

Petkovic wurde im Sommer 2002 vom VfL Wolfsburg für ein Jahr mit anschließender Kaufoption ausgeliehen.

Seine vorherigen Vereine waren der OFK Belgrad, dem er insgesamt dreimal angehörte, die Yokohama Marinos und RCD Mallorca.

Der in Belgrad geborene jugoslawische Nationalspieler war erst 2001 nach Wolfsburg gewechselt. Dort reichte es für ihn aber nur zu 4 Einsätzen, bei denen er 1 Tor erzielte. Sehr bald nämlich überwarf er sich mit Trainer Wolfgang Wolf, der ihm Trainingsfaulheit unterstellte.

In der Saison 2002/03 wurde er 22mal in der Ersten Liga eingesetzt, wobei er 2 Treffer erzielte.

Klaus Augenthalers Kommentar bei seiner Verpflichtung lautete: “Ich habe selten einen Spieler mit seinen Qualitäten gesehen.” Petkovic selber meinte in seinem ersten Nürnberger Zeitungsinterview: “ Nürnberg ist tausendmal schöner als Wolfsburg. Außerdem hat der Club Tradition, war 9mal Meister. Dagegen kann man den VfL vergessen. Dort sind selbst die Trainingsplätze schlechter. Von Stadion und Stimmung ganz zu schweigen. Nürnberg war für mich ein Glücksfall.”

Über sich selbst sagte er: “Ich bin ein bisschen verrückt - im positiven Sinn. Ich will immer das Beste, immer der Beste sein, bei den besten Mannschaften spielen. Bayern München und Dortmund sind mein Traum. Ich habe inzwischen fünf Paar weiße Fußballschuhe mit der Aufschrift Dusan Petkovic.”

Im Saisonverlauf erwies er sich zwar zuerst als kraftvoller Abwehrspieler mit Offensivdrang, dann aber zunehmend als Bruder Leichtfuß, der vor allem durch Überheblichkeit auffiel und zum Schluss der Saison hin nicht mehr eingesetzt wurde. Sein Star-Gehabe hatte ihn in der Mannschaft immer unbeliebter werden lassen, auf dem Platz zeigte er sich zunehmend pomadig und allzu lässig. Die Zuschauer ärgerte allein schon sein Outfit: knappste Hosen, grellweiße Tapes um die Knöchel, weiße Schuhe und ein adrettes Schweißbändchen an jeder Hand. Und aus dem Kreis der Mannschaft drang folgendes Statement anonym nach außen: “Der schwebt in anderen Fußball-Welten. Der fühlt sich zu Höherem berufen.” Als Petkovic zusammen mit Milan Belic im April dabei erwischt wurde, wie er einen angesetzten Waldlauf in einen Spaziergang umfunktionierte, kommentierte dies der ehemals so begeisterte Augenthaler mit den Worten: “Manche sind eben nur bei Vertragsverhandlungen absolute Profis.”

Dann passierte Petkovic das Schlimmste, was ihm passieren konnte: Sein alter Erzfeind Wolfgang Wolf wurde Nachfolger Augenthalers in Nürnberg. Petkovics Kommentar: “Ich habe keine Lust und Kraft, mit Wolf zu arbeiten. Er hat beim ersten Training eine Minute mit mir gesprochen. Das Thema ist vorbei.”

Die Folge von allem war, dass Petkovic zum Saisonende 2003 den FCN wieder verlassen musste. Sein Kommentar: “Mein großer Wunsch ist es, noch einmal für den VfL Wolfsburg zu spielen.” Welche Ironie des Schicksals, wenn man seine hochtrabenden Worte bei der Ankunft in Nürnberg noch im Ohr hat. Wie auch immer, sein “großer Wunsch” ging in Erfüllung. Er trainierte wirklich wieder für den VfL - allerdings bei den Amateuren. Damit wurde er zum teuersten Oberligakicker aller Zeiten. Sein Kommentar: “Ich bin sehr zufrieden mit meinem Vertrag.”

Die Krönung seiner Ignoranz war die kurz nach der Rückkehr nach Wolfsburg abgegebene Erklärung, dass er seiner Meinung nach in Nürnberg eine gute Saison gespielt habe.

Über seine nicht an die Öffentlichkeit gedrungenen Aktivitäten innerhalb der Mannschaft des 1. FCN sei hier aus rechtlichen Gründen der Mantel des Schweigens gebreitet. Leicht möglich allerdings, dass er durch sein unglaubliches Verhalten das Auseinanderfallen des Teams in der Rückrunde 2002/03 stark mitverschuldet hat.

Wochen nach seinem Abschied von Nürnberg machte Petkovic noch einmal Schlagzeilen in der lokalen Presse. Es stellte sich heraus, dass er für die letzten drei Monate die Miete nicht bezahlt und Mahnungen ignoriert hatte. Erst als man ihn mit einer Anzeige konfrontierte, kam er der Forderung nach. . “Es gab finanzielle Engpässe, aber in den letzten Tagen wurde das Geld überwiesen”, so Boban Pribanovic, zu diesem Zeitpunkt Betreuer der Club-Amateure und Petkovics Nürnberger Freund. Ein wahrhaft würdiger Abschluss einer unsäglichen Gesamtvorstellung.

Nachdem er in Wolfsburg nicht mehr zum Zug kam, wechselte Petkovic während der Saison 2003/04 zu Spartak Moskau. Sein Engagement dort endete aber bereits zur Winterpause der nächsten Saison. Der Status der Vereinslosigkeit war die Konsequenz. Einige Monate später heuerte er im Sommer 2005 bei OFK Belgrad an. Zur Saison 2006/07 wechselte er zu Saturn Ramenskoe.

Für die jugoslawische Nationalmannschaft bestritt Petkovic bis zu seinem Wechsel nach Nürnberg 12 Länderspiele.

Einen Aufschrei der Empörung löste seine Nachnominierung in den WM-Kader Serbien-Montenegros 2006 durch seinen Vater Ilija Petkovic, den Trainer der Nationalmannschaft, bei den Belgrader Medien aus, die von einem Skandal und einem Eigentor sprachen. Petkovic sei ein zu alter, schlechter und erfolgloser Spieler, habe kaum Erfahrung in der Nationalmannschaft und habe auch nicht an den Spielen der WM-Qualifikation teilgenommen. Infolgedessen verzichtete Petkovic auf seine WM-Teilnahme und setzte so dem Skandal ein Ende.

Kurz vor Ablauf der Saison 2006/07 wurde Petkovic aus der ersten in die zweite Mannschaft von Saturn Ramenskoe versetzt.