geboren am 13.8.1927;
Mirsberger absolvierte von 1947 bis 1955 169 Oberligaspiele für den Club, in denen er 10 Treffer erzielte. Insgesamt trug er 292mal das Clubtrikot.
Seine Karriere begann er bei einem Pionierverein des fränkischen Fußballs, dem SV Wacker Nürnberg.
Der temperamentvolle Verteidiger, der für sein Leben gern blödelte, begeisterte das
Publikum oft mit Fallrückziehern und akrobatischen Spreizsprüngen.
Im Dezember 1950 schrieb die Vereinszeitung des 1. FCN nach dem Oberligaspiel
gegen den BC Augsburg über eine Verletzung Mirsbergers: “Der Mittelläufer des BCA sprang im Verlauf einer Spielunterbrechung kopfvoraus wie ein wildgewordener
Geißbock unserem Mittelstürmer ins Gesicht. Hinduliaks Stirne war zwar nicht hörnerbewehrt, sie genügte aber, um Wintersteins Augenbraue nach Boxerart zu öffnen
und ihn mit klaffender Risswunde in ärztliche Versorgung zu zwingen.”
Der “Verteidigerheros aus großer Zeit”, Dr. Steinlein, schrieb im August 1951 in einem
Leserbrief an die Vereinszeitung: “Wenn Mirsberger noch lernte, den von ihm erkämpften Ball in jedem halbwegs möglichen Fall an seinen Mitspieler weiterzugeben, wäre er ein
wahrhaft guter Spieler.” Im Dezember folgte dann dieser Brief von Dr. Steinlein: “Gerade der Spieler, auf den meine Kritik seinerzeit abzielte, hat in dem Kampf gegen 1860
München ein Spiel hingelegt, wie es von niemandem besser erwartet werden konnte. Brav, mein lieber Mirsberger! So müssen Sie weitermachen.”
Im Frühsommer 1952 eröffnete Mirsberger in Riemkes Sporthaus in der Königstraße eine Imbissstube mit angeschlossener Tabakwarenhandlung. Zu dieser Zeit betreute er
auch zusammen mit Gerhard Bergner die Clubjugend, ehe zur Saison 1952/53 ein hauptamtlicher Jugendtrainer eingestellt wurde.
Anlässlich der Pelzmärtl-Feier der Jugend im Jahr 1952 widmete Jugendleiter Andreas
Weiß den beiden folgende Verse:
“Weiterhin hab ich erfahr’n,
a Mister James wär Trainer wor’n
und zwar bei euch ganz offiziell
an Bergner und Mirsbergers Stell.
Der Grund weshalb, der is glei g’sagt:
Mirsberger hout a G’schäft aufg’macht
und koh deshalb, wem leucht’s net ei,
nimmer su oft in Zabo sei.
Beim Bergner’s Gerhard liegt der Fall
fast grad su, denn schier überall
mouß er zur Zeit im Land rumflitz’n,
um jede Chanc’n gout zu nützen,
damit er einst als Farbwar’nhändler
sich etabliert und net als Tändler.
Doch beide, dös sei gern bestätigt,
hab’n prima stets ihr Sach erledigt
und hab’ns ner blouß a bißla Rouh
sin’s heut nu für die Jugend dou.”
Im März 1954 urteilte die Vereinszeitung nach einem Spiel gegen den FSV Frankfurt: “Mirsberger wäre das Ideal eines Verteidigers, wenn er die Standfestigkeit eines Ucko
besäße, und dieser wieder ebensolches Ideal, wenn er bei Gefahr den direkten Abschlag seines Kollegen hätte. Und so fehlt jedem eine Kleinigkeit.”
In der Sommerpause meldete die Vereinszeitung anlässlich des Endes seiner Laufbahn beim Club: “Mirsberger will einer rosigen Zukunft bei der Aschaffenburger Viktoria oder anderswo entgegensehen.”