Marek Mintal geboren am 2. September 1977; Der in Zilina geborene slowakische Mittelfeldspieler spielte vor seiner Verpflichtung beim Club in Novemesto und bei MSK Zilina. Bis 2003 bestritt er 11 Länderspiele für sein
Heimatland. Mit 14 kam Mintal in eine Sportförderschule, war aber im Schulteam nur Ersatz. Seine Mutter dazu: “Marek kam vom Dorf. Obwohl er der beste Spieler war, wurde er deshalb
nicht aufgestellt.” Später wurde er trotz eisenharten Zusatztrainings bei seinem Vater, einem ehemaligen slowakischen Profispieler, nicht in die Sportförderkompanie der slowakischen
Armee aufgenommen. Deshalb ging er nach Novemesto und spielte in der vierten slowakischen Liga. 1997 wechselte er nach Zilina. Sein Vater urteilte: “Er war der beste Spieler aller Zeiten bei
MSK.” Außerdem war er der teuerste Transfer, den der Verein je tätigte. Offiziell wechselte er für 150 000 Euro nach Nürnberg, unbestätigten Angaben zufolge soll es
mindestens das Dreifache gewesen sein. Für den Verein, der einen Etat von 1 Million Euro hatte, eine Riesensumme. In seinen beiden letzten Spielzeiten bei seinem Heimatverein schoss er diesen jeweils als
Kapitän zum Meistertitel und avancierte auch noch jeweils zum Torschützenkönig der slowakischen Superliga - als Mittelfeldmann wohlgemerkt. Michael A. Roth und Trainer Wolfgang Wolf verpflichteten mit Mintal ihren
Wunschkandidaten für die Rolle des Spielmachers. “Eine echte Nummer 10”, beschrieb ihn der Präsident. In der Saison 2003/04 absolvierte er 31 Spiele für den 1. FCN, in denen ihm 18 Treffer
gelangen. Damit holte er sich den Titel des Torschützenkönigs dieser Zweitligasaison. Die in ihn gesetzten Hoffnungen konnte Mintal, der spaßhaft als “Phantom” tituliert wurde,
weil er in einem Spiel oft über längere Zeit völlig abtauchte, um urplötzlich wieder da zu sein und einen Akzent zu setzen oder ein Tor zu schießen, in jeder Hinsicht erfüllen. Mit 18
Treffern war er der erfolgreichste Nürnberger Torschütze in dieser Zweitligasaison. Und der Kicker kürte ihn nach der Saison zum besten offensiven Mittelfeldspieler der Zweiten
Liga: “Wohl dem, der einen Marek Mintal in der Rangliste für die Rückrunde der vergangenen Zweitliga-Saison einzuordnen hat. Überlegen? Diskutieren? Unnötig! Dem
Nürnberger gebührt ohne Wenn und Aber die Krone der offensiven Mittelfeldmänner.” Seit seinem Wechsel nach Nürnberg gehörte Mintal auch zum Stamm der slowakischen
Nationalmannschaft. Zuvor saß er trotz seiner Erfolge in Zilina meist nur auf der Bank, jetzt war er der Kopf der Mannschaft. Sein Gehalt von 600 000 Euro im Jahr kostete seiner Mutter in der Slowakei den Job.
Nach 12 Jahren Arbeit in einem Pflegeheim für geistig Behinderte wurde sie von den Arbeitskollegen aus dem Betrieb gemobbt. Zitat: “Sie lasen mir aus der Zeitung vor, was
Marek verdient und sagten: ‘Du brauchst nicht arbeiten, du hast es nicht nötig.’” Bereits zur Winterpause der Saison 2004/05 führte Mintal die Torjägerliste der Bundesliga
mit 13 Treffern an. Sein lapidarer Kommentar: “Tore habe ich auch früher schon geschossen. Das ist meine Aufgabe.” Aufgrund seiner Verdienste beim Club und in der
Nationalmannschaft wurde er zu Weihnachten in der Slowakei zum Spieler des Jahres gewählt. Die Belohnung: Am 25. Januar 2005 wurde er in der zweiten Halbzeit des
Benefizspiels für die Flutopfer in Südostasien zwischen der deutschen Nationalmannschaft und einem Bundesliga-All-Star-Team eingesetzt und erzielte prompt den Treffer zum 2:2-Endstand.
In der Endabrechnung der Saison 2004/05 brachte er es zu 34 Einsätzen, bei denen ihm 24 Tore gelangen. Damit holte er sich als erster Nürnberger überhaupt die Torschützenkanone der Ersten Bundesliga.
Die folgende Saison 2005/06 wurde für ihn zum Seuchenjahr. Kurz nach Saisonbeginn verletzte er sich im Training und zog sich einen Fußbruch zu. Nach langer Verletzungspause
kam er im ersten Heimspiel der Rückrunde wieder zum Einsatz und erlitt nach wenigen Minuten haargenau dieselbe Verletzung. Damit war die Saison, in der er es auf 4 Spiele und 1 Tor brachte, für ihn endgültig gelaufen.
Auch die nächste Saison war anfangs von Verletzungen geprägt. Erst in der Rückrunde nahm das Schicksal für ihn eine bessere Wendung, so dass der Publikumsliebling schließlich
doch noch zu 14 Erstligaeinsätzen und 1 Tor kam. Im Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart ereilte ihn allerdings wieder das Pech. Kurz nachdem er den Ausgleichstreffer zum
zwischenzeitlichen 1:1 erzielt hatte, wurde er von Fernando Meira so rüde gefoult, dass er verletzt vom Platz getragen und zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden
musste. Gerade noch rechtzeitig zur Pokalübergabe war er wieder im Stadion und nahm humpelnd an der Ehrenrunde teil, ehe ihn Busfahrer Udo Rauh unter dem Jubel der Fans auf die Schultern nahm. |