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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Horst “Leo” Leupold

geboren am 30.1.1942;

Leupold absolvierte in der Saison 1962/63 23 Oberligaspiele für den Club. Von 1963 bis 1969 spielte er 167mal in der Bundesligamannschaft, wobei ihm 2 Tore gelangen. Von 1969 bis 1972 wurde er noch 33mal in der Regionalliga eingesetzt und schoss in dieser Zeit 1 weiteres Tor. Insgesamt trug er 402mal das Clubtrikot. Sein Name bleibt für immer ein Markenzeichen für Einsatzbereitschaft, Fleiß und Vereinstreue, für Zuverlässigkeit, Disziplin und Beständigkeit.

An seinem zehnten Geburtstag machte er sich, als seine Mutter ihn zum Einkaufen schickte, zu Fuß von der Südstadt auf in Richtung Zabo. Dort meldete er sich beim Club an, trainierte unter Alfred Mirsberger und Gerhard Bergner gleich mit und blieb für immer da. Die Straßenschuhe, die er trug, waren hinterher etwas ramponiert. Die besorgten Eltern, die von dem Ausflug nichts wussten, schenkten ihm deshalb nachträglich ein Paar Fußballschuhe zum Geburtstag.

Zu seinem Spitznamen kam er etappenweise. Zuerst machten die Kameraden aus dem Leupold einen Leopold, den sie später in Leo umwandelten.

Er wurde als 18jähriger, nachdem er sich von der siebten bis in die erste Jugend hochgekämpft und mit dieser zweimal die süddeutsche Meisterschaft errungen hatte, von Herbert Widmayer in die erste Mannschaft geholt. Seinen Beruf als Technischer Zeichner musste er kurz danach aufgeben, denn er ließ sich nicht mit dem zeitaufwendigen Dasein eines Profis vereinbaren. Eine Lottostelle wurde 1963 das finanzielle Standbein für den 21jährigen.

1962 gewann Leupold mit dem FCN den DFB-Pokal, 1968 die neunte deutsche Meisterschaft.

Auch er machte, wie so viele, eine besondere Erfahrung mit Trainer Jenö Csaknady, von der Nandl Wenauer berichtete: “Csaknady richtete uns wie Hunde auf den Gegner ab. Er sagte zum Leupold nicht etwa: ‘Leo, lauf hinter ihm her’, sondern er befahl: ‘Leo, fass ihn!’” Trotzdem nennt er Csaknady als den Trainer, von dem er am meisten profitiert habe: “Csaknady hatte die richtige Profieinstellung, war aber seiner Zeit damals offensichtlich um Jahre voraus.”

Abbildung entnommen aus Haala: Der Club
Szene vom Spiel gegen den Hamburger SV aus der Saison 1965/66:
Leo Leupold im Zweikampf mit Uwe Seeler.
Links Luggi Müller
.

In vielen Gesprächen mit Tschebi Cebinac kreierte er den Prototyp des Offensivverteidigers auf der rechten Seite und schlug schon Bananenflanken, als dieses Wort noch nicht existierte. In der Meisterschaftssaison lief der Cluberer durch und durch zur Höchstform auf. Den Gewinn der Meisterschaft kommentierte er so: „Entscheidend für die Entwicklung der Mannschaft war ohne Zweifel, dass sich jeder unter Max Merkel frei entwickeln konnte.“

Obwohl der Schwager von Helmut Hilpert  in seiner Glanzzeit nicht wenige Angebote von der Konkurrenz und auch aus der Schweiz erhielt, blieb er dem Club stets treu. Seine klare und unmissverständliche Begründung: “Weil es mir in meiner Heimatstadt Nürnberg und auch beim Club sehr gut gefallen hat. Außerdem bin ich nicht der Typ des Wandervogels.”

Abbildung entnommen aus Club-Revue 11/1979
Der Höhepunkt in Horst Leupolds Karriere:
Mit Tschebi Cebinac im von der Stadt gestifteten Meisterkranz.

Abbildung entnommen aus: 75 Jahre 1. FC Nürnberg
Luggi Müller mit der Meisterschale auf dem Hauptmarkt.
Über die Schulter spitzt ihm der Leo Leupold,
der die Trophäe auch mal anlangen möchte
.

Im März 1969 wurde er im Spiel beim MSV Duisburg vom Platz gestellt. Nach dem Führungstor der Duisburger zum 1:0 in der 85 Minute infolge eines umstrittenen Freistoßes sagte er zum Schiedsrichter: „Die Nürnberger bringen Sie um!“ Der Verstand jedoch: „Ich bringe Sie um!“

Beim Abstieg 1969 ging das Bild des hemmungslos weinenden Verteidigers durchs ganze Land.

Abbildung entnommen aus Bausenwein u.a.: Die Legende vom Club
Es ist vorbei - der Club ist zum ersten Mal in seiner Geschichte zweitklassig.
Luggi Müller und Leo Leupold verlassen nach dem Schlusspfiff den Platz
.

Nach seinem Abschied vom Club unter Tschik Cajkovski, der voll auf die Jugend setzte und die älteren Spieler rigoros ausmusterte, spielte er beim ASV Herzogenaurach, der sich sogar für den Aufstieg in die Regionalliga Süd qualifizierte, wo Leupold wieder im Stadion - allerdings nicht für sondern gegen den Club - gespielt hätte. Die Einführung der zweiten Bundesliga aber verhinderte dies, da das Aufstiegsrecht des ASV verfiel.

Mitte der 70er Jahre betreute er als Trainer den 1. SC Feucht. 1979 wurde er Spielertrainer beim TSV Röthenbach.

Abbildung entnommen aus Club-Revue 11/1979
Horst Leupold vor seinem Laden

Nach Beendigung seiner Karriere betrieb Leupold  weiter seine Toto-Lotto-Annahmestelle in der Südstadt. Auch nach einem Fahrradunfall, bei dem ihn ein PKW-Fahrer übersehen hatte und lebensgefährlich verletzte. Die bleibende Folge der Kollision war ein steif gebliebenes Knie.

Eines aber stand für ihn unverrückbar fest: “Der Club ist für mich immer eine Herzensangelegenheit geblieben.” Wenn er so zurückblickt, überwiegen für ihn “die schönen Erinnerungen” bei weitem.