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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Hans “Hennes” Küppers

geboren am 24.12.1938;

Küppers absolvierte in der Saison 1968/69 33 Bundesligaspiele für den Club, wobei ihm 10 Treffer gelangen. Er bestritt für die 60er 7 Länderspiele, in denen er 2 Tore schoss.

Seine Karriere begann bei Schwarz-Weiß Essen. 1959 holte er mit dieser Mannschaft den DFB-Pokal. Der Gegner, Borussia Neunkirchen, war den Essenern in keiner Hinsicht ebenbürtig. Als sie nach 80 Minuten bereits 5:0 führten, demütigten sie ihre Kontrahenten, indem sie merkwürdige Parolen ausgaben. So verabredeten sie zum Beispiel, nur noch mit links zu spielen. Als die Neunkirchener dennoch nicht zu ihrem Ehrentreffer kamen, ließen die Essener ihren Torhüter schließlich in der eigenen Hälfte allein. Am Ende schoss Neunkirchen doch noch  2 Tore.

Wenig später stand der Mittelfeldspieler Küppers aufgrund seiner präzisen Flanken und seiner wuchtigen Schüsse schon auf der Rechnung von Sepp Herberger. Der Technische Zeichner hatte auch schon zum Juniorenaufgebot des DFB gehört. 1963 wechselte er nach München und wurde 1966 mit den Löwen deutscher Meister. Nun kam er endlich zu seinem ersten Länderspiel. Herberger sah in ihm so etwas wie einen „zweiten Haller“. Küppers blieb so lange in München, wie Max Merkel dort arbeitete. Dabei hatte er durchaus kein inniges Verhältnis zu diesem Trainer, der ihm häufig nachspionierte. Merkel berichtete zum Beispiel: „Der erschien einmal nicht zum Vormittagstraining. Darauf fuhr ich zu seiner Wohnung und habe geklingelt. Keine Antwort. Da bin ich auf die Knie und habe durch den Briefschlitz geschaut. Leere Sektgläser, Dessous lagen verstreut am Teppichboden, von der dazugehörigen Dame sah ich leider nur die nackten Beine. Beim Nachmittagstraining tauchte der Herr Star wieder aus der Versenkung auf. Ich fragte: ‚Hannes, was war da heute morgen?’ Er druckste herum und gestand: ‚Trainer, ich hatte jemanden bei mir.’ Ich darauf: ‚Okay, aber glaub bloß nicht, dass du morgen nicht spielst. Ich werde hinter dem Tor stehen mit einem Prügel in der Hand, und wenn du nicht rennst, haue ich dir damit auf den Schädel.’ Der Junge hat gespielt wie ein junger Gott.“ Nachdem Merkel ihn wieder einmal erwischt hatte, wie er den „Zapfenstreich“ überschritt, wurde er sogar in die Löwen-Reserve versetzt.

Max Merkel holte Küppers, der bei 1860 seit April vom Training suspendiert war, zu Saisonbeginn 1968 für 175 000 Mark zum Club, doch der vielgepriesene Spieler konnte die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen und hatte in Nürnberg erhebliche Anpassungs- schwierigkeiten.

Schon nach dem Spiel gegen Kaiserslautern Anfang September 1968 schrieb die Vereinszeitung des FCN: „Der müdeste war einmal mehr Hennes Küppers. Kein Wunder, dass der Ex-Münchner erstmals mit Missfallenskundgebungen bedacht wurde.“ Einige Tage später, nach dem Spiel in München gegen 1860  lautete das Urteil: „Vor allem Hennes Küppers gelang außer einigen Pässen überhaupt nichts.“ Und wieder ein Spiel später, nach dem 0:0 gegen den HSV schrieb das Sport-Magazin: „Umständlicher geht es bei dem pomadigen Küppers nicht mehr. Hier muss Merkel umgehend handeln!“ Der Trainer wird in derselben Ausgabe so wieder- gegeben: „Hennes, fährst nach München? Gehst auf die Wies’n und trinkst a Maß? Vielleicht brauchst du das!“ Nach dem Europapokalrückspiel gegen Ajax Amsterdam schrieb das Sport-Magazin: „Küppers fehlte die Lust und das richtige Auge für die Gelegenheit. Was war bloß in ihn gefahren?“ Als Zapf Gebhardt als Trainer des MSV Duisburg mit seiner Mannschaft im Oktober 1968 nach Nürnberg kam, zeigte er sich in seinem Kommentar über Küppers als fairer Sportsmann: „Es ist nicht meine Sache, etwas über Küppers zu sagen, weil er der schwache Punkt ist.“

Eine positive Meinung über ihn hatte Max Morlock: „Manchmal tut er mir leid, wenn er verzweifelt nach Spielern ausschau hält, die losgehen. Mit Küppers hätte ich gerne zusammen gespielt.“

Abbildung entnommen aus Wenauer/Hahl: Alle meine Trainer
Der Abstieg ist perfekt.
Durch ein 0:3 beim 1. FC Köln am 7. Juni 1969 müssen die Cluberer den schweren Weg in die Regionalliga antreten.
V.l.n.r.: Hennes Küppers, Heinz Müller, Nandl Wenauer und Klaus Zaczyk
.

Ein Jahr nach dem Abstieg unterschrieb Küppers beim österreichischen Nationalligisten WSG Swarowski Wattens. Danach wechselte er zu Wacker Innsbruck. Doch seine große Zeit war längst vorbei. Später arbeitete er in einer Autoreparaturwerkstatt in seiner Heimatstadt Essen.