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Stefan Kießling geboren am 25. Januar 1984; Bei seinem Stammverein, dem TSV Eintracht Bamberg, spielte er bis 2001, dem Jahr seines Wechsels zum 1. FCN.
Der aus Lichtenfels stammende A-Jugendspieler absolvierte in der Saison 2002/03 1 Erstligaspiel. Im Juli 2003 erhielt
der torgefährliche Stürmer vom 1. FCN einen Profivertrag. In der Zweitligasaison 2003/04 gelangen ihm in 14 Spielen 2 Tore.
Kurz darauf erkrankte er an einem geheimnisvollen Virusinfekt. Die Abendzeitung schrieb: “Drama um Jungstar Stefan
Kießling! Der 19jährige Club-Stürmer musste gestern ins Klinikum Bamberg gebracht werden – als Notfallpatient. Eine
mysteriöse Fieber-Erkrankung hat den eben erst mit einem Profi-Vertrag ausgestatteten Stürmer zur Strecke gebracht.
‘Die erste Untersuchung im Krankenhaus brachte noch keine neuen Erkenntnisse’, erklärte gestern Abend Teamarzt
Bernhard Drummer. Mit knapp 40 Grad Fieber liegt der Shooting-Star des fränkischen Zweitligisten in der Klinik – und die Experten rätseln.
Kießling war beim Bayernliga-Derby bei Greuther Fürth, wo er die beiden FCN-Treffer zum 2:1-Sieg geschossen hatte, am vergangenen Freitag nach 74 Minuten ausgewechselt worden, weil er ‘plötzlich und ohne
Ansage’ (Drummer) starke Bauchschmerzen und Durchfall bekommen hatte. Über Nacht kam hohes Fieber hinzu, das selbst durch Infusionen nicht gelindert werden konnte.”
Infolge der Erkrankung und des hohen Fiebers, das sich bei 40 Grad einpendelte und sich über mehrere Tage hinzog, verlor Kießling acht Kilo Gewicht, was Trainer Wolf zu der Aussage verleitete, dass Kießling “der einzige Mensch ist, dessen Kniescheibe dicker als Unter- und Oberschenkel ist”.
Des Trainers Befehl in puncto Nahrungsaufnahme lautete daher: “Du stehst nicht auf, bis du vier Weißwürste und zwei Brezen gegessen hast.”
In der laufenden Saison kam Kießling gelegentlich zum Einsatz, wobei ihm zwei wichtige Tore gelangen: der Ausgleichstreffer im Fürther Ronhof zum Endstand von 2:2 und das Siegtor zum 4:3 in Osnabrück, das den Aufstieg
endgültig besiegelte. Anlässlich dieser erfreulichen Tatsache gab Wolfgang Wolfs “Rohdiamant” folgendes bemerkenswerte Statement ab:
“Für einen Franken gibt es nichts Schöneres, als mit einem fränkischen Verein in die Bundesliga aufzusteigen.”
Dort wurde Kießling zwar nicht sofort der neue Stern am deutschen Stürmerhimmel, doch immerhin brachte er es auf 27
Erstligaeinsätze in der Saison 2004/05, in denen ihm 3 Tore gelangen. Zudem kam er in dieser Saison zu seinen ersten
Einsätzen in der deutschen U-21-Nationalmannschaft in den EM-Qualifikationsspielen gegen England. Und prompt gelang ihm dort auch einer der beiden deutschen Treffer zum 2:2-Endstand im Rückspiel auf englischem Boden. In der Saison 2005/06 ging es für den sympathischen Jungstürmer dann so richtig steil bergauf. Schnell gehörte er zur
Startelf und trug entscheidend zu den - zugegebenermaßen anfangs spärlichen - Erfolgen der Mannschaft bei. Auch als
sich nach dem Trainerwechsel von Wolfgang Wolf zu Hans Meyer die Erfolgsbilanz des Teams drastisch verbesserte
gehörte Kießling zu den Säulen der Mannschaft, die er durch unbändigen Einsatz und Willen immer wieder antrieb und
nach vorne pushte. Kaum einer rackerte wie er und war überall auf dem Platz zu finden. Ständig pendelte er zwischen
dem eigenen Strafraum und dem des Gegners, schleppte selber Bälle, “schwanzte” am Flügel die gegnerischen Verteidiger und war kurz darauf in der Sturmmitte als Vollstrecker zur Stelle.
Natürlich blieben sein Talent und sein Können auch anderen Vereinen nicht verborgen, so dass schließlich vieles darauf
hindeutete, dass er den Verein wohl bald verlassen würde. Im Januar war es dann auch so weit. Er unterschrieb für die
kommende Saison bei Bayer Leverkusen. Dies stieß allerdings in weiten Fankreisen auf Unverständnis. Der
Publikumsliebling, der noch kurz vorher verkündet hatte, er sei ein Glubberer durch und durch, hatte sich entschlossen,
dem Club den Rücken zu kehren, um woanders bessere sportliche Perspektiven zu suchen. So mancher war nicht sofort
bereit, ihm diesen Schritt zu verzeihen, auch wenn die weit verbreitete Meinung war, dass wohl der Verein nicht allzu
große Anstrengungen unternommen habe, ihn zu halten, sondern vielmehr angesichts der gebotenen Summe schnell
schwach geworden war. Wie auch immer: Die Details drangen wie üblich nicht nach außen und schließlich musste man
sich wohl oder übel mit der Tatsache abfinden, dass “Kieß” seine Brötchen in Zukunft woanders verdienen würde. “Kieß” als Mandel-OP-Patient im Februar 2006 in der Klinik.
In der Saison 2005/06 bestritt er 31 Erstligaspiele und erzielte dabei 10 Tore.
Nach Saisonschluss nahm er mit der deutschen U-21-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Portugal teil.
Mit freundlicher Genehmigung des Supporters-Club Nürnberg Stefan Kießling wird beim letzten Heimspiel der Saison gegen Hertha BSC Berlin verabschiedet.
Mit freundlicher Genehmigung des Supporters-Club Nürnberg Nach dem Spiel geht’s zum Abschiednehmen in die Nordkurve.
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