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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Vlado Kasalo

geboren am 11.11.1962;

Kasalo absolvierte von 1989 bis 1991 22 Erstligaspiele für den Club, in denen ihm 1 Treffer ins gegnerische Tor gelang.

Der zweikampf- und kopfballstarke Libero und Nationalspieler, der sogar schon einmal in der Weltauswahl gespielt hatte, kam für 1,2 Millionen Mark auf Empfehlung von Franz Beckenbauer von Dinamo Zagreb. Sein Stammverein war der FK Osijek. Präsident Schmelzer kündigte ihn als „ganz dicken Fisch“ an.

Aus gegebenem Anlass vermerkt sei hier sein Lebensmotto, das auf der vom 1. FCN herausgegebenen Autogrammkarte zitiert wird: “Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.”

Wegen eines Beinbruchs und vieler Krankheiten kam er in seiner ersten Saison beim Club lediglich auf 5 Einsätze – und schon war die Abendzeitung zur Stelle: „Der Fehleinkauf des Jahres: 1,3 Millionen in den Sand gesetzt!“

In der nächsten Saison wurde er einige Male – wie zum Beispiel nach dem Sensationssieg gegen Dortmund – als Held gefeiert. Doch im Frühjahr 1991 war die Freude vorbei. Beim 0:1 gegen den VfB Stuttgart bezwang er Andreas Köpke nach 366 Minuten ohne Gegentreffer mit einem Eigentor. Noch dachte sich keiner etwas dabei. Als der Jugoslawe jedoch im folgenden Auswärtsspiel in Karlsruhe erneut einen Ball ins eigene Netz köpfte und auch dieses Spiel deshalb verloren ging, regte sich Misstrauen. Die Polizei begann wegen Wettbetrugs zu ermitteln. Am Gründonnerstag wurde er wegen des Verdachts des verbotenen Glücksspiels, Versicherungsbetrugs und Fahrens ohne Führerschein vorläufig festgenommen. Es stellte sich heraus, dass Kasalo Stammgast in diversen Nürnberger Spielcasinos war. Trotz seines Jahresgehalts in Höhe von 300 000 Mark plagten ihn hohe Schulden. Ausgerechnet Schatzmeister Ingo Böbel, der vier Jahre später wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung selbst für dreieinhalb Jahre ins Kittchen wanderte, hängte sich aus dem Fenster: „Ich bin tief traurig und menschlich ziemlich enttäuscht.“ Während Kasalo die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft mit einem „Alles Blabla!“ abtat, kochte die Gerüchteküche. Der Club beurlaubte Kasalo, der erst einmal untertauchte. Der DFB entzog ihm die Spiellizenz. Ob er seine Eigentore wirklich mit Absicht erzielte, um so zwei Niederlagen herbeizuführen und satte Gewinne auf dem schwarzen Wettmarkt einzustreichen, konnte nie geklärt werden. Im Oktober 1991 verurteilte ihn das Amtsgericht zu sechs Monaten Gefängnis mit Bewährung und 15 000 Mark Geldstrafe wegen Fahrens ohne Führerschein und Beteiligung am illegalen Glücksspiel. Nach dem Urteil kehrte er nach Zagreb zurück und meldete sich in Kroatien zum Kampf im Bürgerkrieg. Zweieinhalb Monate kämpfte er gegen die Serben. Darüber urteilte er später: „Das war die schlimmste Zeit in meinem Leben.“

Schließlich heuerte er 1992 überraschend bei Mainz 05 an, wo er aufgrund seines überragenden Einstands vom Kicker zum Mann des Monats August gewählt wurde. Nach zwei Spielzeiten kehrte er 1994 in seine Heimat zurück und siedelte sich wieder in Zagreb an.

Für die jugoslawische Nationalmannschaft bestritt er 15 Länderspiele.