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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Darius Kampa

geboren am 16.1.1977;

Der in Heydebreck-Cosel geborene Torwart absolvierte in der Saison 1998/99               1 Erstligaspiel. Von 1999 bis 2001 bestritt er 15 Zweitligaspiele. Von 2001 bis 2003 war die unumstrittene Nummer Eins beim Club und brachte es auf 66 Erstligaspiele. In der Saison 2003/04 wurde er durch unglückliche Umstände die Nummer Zwei hinter Raphael Schäfer und wurde nur 2mal in der Zweiten Liga eingesetzt.

Seine Karriere begann bei OSIR Raciborz. Von dort wechselte er zum FC Augsburg, wo er es bereits zum U-21-Nationalspieler brachte. 1998 holte ihn der Club für 400 000 Mark. Der Augsburger Trainer Hubert Müller, der früher auch die Clubamateure betreut hatte, bezeichnete ihn als “größtes Torwarttalent in Europa”.

Zum Stammspieler avancierte Kampa aufgrund des Karriereendes von Andi Köpke. Viele befürchteten wegen einiger missglückter Kabinettstückchen in der Vorsaison, der Club würde in der Bundesliga ein Torhüterproblem haben. Das Gegenteil war jedoch der Fall: Kampa war von Saisonbeginn an der zuverlässigste und leistungsstärkste Spieler einer ansonsten teilweise überforderten Mannschaft. Zur Winterpause stand er deshalb zurecht in der Kicker-Elf der Hinrunde. Im Rückrunden-Heimspiel gegen Bremen erlaubte er sich jedoch zum wiederholten Male einige schwere Patzer und war von da an nicht mehr unumstritten.

In der darauffolgenden Saison 2002/03 erwies er sich jedoch wieder als bedingungsloser Rückhalt der Mannschaft und belegte in der Hinrunden-Rangliste der deutschen Torhüter den zweiten Platz.

Zu einem lustigen Ereignis kam es im August 2002 anlässlich des verlorenen Auswärtsspiels bei Hansa Rostock. Die Süddeutsche Zeitung berichtete: “Den Überblick verlor Darius Kampa, Torwart beim 1.FC Nürnberg, erst, als seine Kameraden das Ostseestadion Rostock in Richtung Flughafen verlassen hatten. Ein Dopingtest hatte ihn aufgehalten, weshalb er den Charterflug sausen lassen und die Heimreise nahezu allein antreten musste. Im Mannschaftsbus, der nach Entladung einer Fuhre geknickter Nürnberger Kicker am Flughafen auf ihn wartete. ‘Da war doch noch einer’, rätselte Kampa und guckte sich suchend nach Milorad Popovic um, der ebenfalls eine Urinprobe abliefern musste. ‘Habt ihr den gesehen?’ Hatte aber niemand, weshalb Kampa sich auf den Weg in Hansas VIP-Raum machte, dort hatte man sich prophylaktisch verabredet. Der Eintritt indes blieb ihm verwehrt, der Gäste-Keeper war den Hansa-Ordnern offenbar nicht very important genug. Was Kampa mit einem Anstand ertrug, der auf gute Erziehung schließen ließ. Es erbarmten sich die jungen Damen an der Tür zum Presseraum. Und Kampa bediente sich, es gab lauwarme Würstchen und Senf.”

Erneut für Schlagzeilen sorgte er nach dem unsäglichen Auswärtsspiel in Bremen. In einem Interview beschwerte er sich darüber, “dass einige bei uns planlos rumrennen, dass die Ordnung nicht stimmt. Und dass es scheinbar einigen einfach egal ist, was passiert! Dass wir Chancen im zweistelligen Bereich zulassen, kommt bei uns in jedem zweiten Spiel vor - und darauf habe ich keinen Bock mehr, da habe ich einfach überhaupt keinen Bock mehr, mich in die Kiste zu stellen, so unglaublich ist das. Und jetzt muss ich das einfach mal rauslassen, denn ich habe lange genug die Schnauze gehalten, es reicht!”

2003 berief ihn Erich Rutemöller in der Kader des “Team 2006”, mit dem er Ende Mai am Future-Cup in der Türkei teilnahm. Zum Einsatz kam er dabei allerdings nicht.

Am Ende der Saison 2002/03 kam es um seine Person zu etlichem Gezerre. Einerseits hatte er sich einen glänzenden Ruf erspielt und war unbestritten die Nummer 1 in Nürnberg. Andererseits brauchte der Club nach dem Abstieg Geld und war stark daran interessiert, Kampa zu verkaufen. Er selber war hingegen gar nicht einmal besonders stark an einem Wechsel interessiert und wäre gerne in Nürnberg geblieben. Ein angeblicher Interessent löste den anderen in den Pressemeldungen ab, doch schließlich ergab sich wegen der hohen Ablöseforderung des Vereins kein Wechsel. Kampa blieb in Nürnberg und musste sich mit dem Platz der Nummer 2 hinter Raphael Schäfer abfinden, da Trainer Wolfgang Wolf der Ansicht war, er setze lieber auf einen Torhüter, von dem er wisse, dass er auch sicher beim Club bleiben würde. Der Kommentar des Trainers: „Man kann vor Darius nur den Hut ziehen, wie professionell er meine Entscheidung, die ihm sicher weh tut, hingenommen hat.“

Im November war Kampas Geduld dann allerdings am Ende. In einem aufsehenerregenden Artikel der Nürnberger Zeitung machte er seinem Unmut Luft: „Ich muss mit der Situation klarkommen und will mir nicht auch noch selbst das Leben schwer machen, sonst gehst du ja irgendwann kaputt. Es ist blanker Wahnsinn, was hier abgeht. Ich bin total sauer auf den Verein. Ich habe mich lange Zeit professionell verhalten, weil ich keine Unruhe in die Mannschaft bringen will, aber irgendwann ist auch meine Geduld am Ende. Und ich lasse mich hier nicht länger verarschen. Da hat sich der Verein eine komplette Fehleinschätzung der Marktlage geleistet und es einfach versäumt, das Ding durchzuziehen.“ Angesprochen auf die Tatsache, dass Trainer Wolf sich für Schäfer entschieden habe, da er davon ausgehen musste, dass Kampa den Verein noch vor Saisonbeginn verlassen würde, entgegnete er:  „Das kann ich als Argument nicht akzeptieren, denn ich habe niemals gesagt, dass ich den Club verlassen will. Ich habe mir persönlich absolut nichts vorzuwerfen.“ Dass in der Winterpause wie von Wolf angekündigt die Karten tatsächlich neu gemischt werden, bezweifelte Kampa stark: „Ich erwarte einfach, dass gewisse Leute hier zu ihrem Wort stehen. Ich bin 26 Jahre alt und habe noch Ziele. So ist eben das Profigeschäft. Man spielt, ist irgendwann weg, und das war’s, aber ich werde hier eine Reservistenrolle nicht länger akzeptieren.“

Tatsächlich kam Kampa in der laufenden Saison nur ein einziges Mal zum Einsatz. Infolgedessen wechselte er im Sommer 2004 zu Borussia Mönchengladbach.

In der Winterpause der Saison 2004/05 berichtete die Presse über einen peinlichen Ausrutscher des zuletzt zur Reservistenrolle verdammten Torhüters im Trainingslager in Marbella. Um Mitternacht tauchte er im Hotel des ebenfalls in Marbella trainierenden
1. FCN auf, um sich mit Zeugwart Chicco Vogt zu treffen. Bereits angeheitert, setzte er sich mit Chicco an die Bar und trank weiter. Peter Neururer, den Trainer des VfL Bochum, der im selben Hotel logierte, fragte Kampa: "Du bist überhaupt der beste Trainer. Aber einen besoffenen Torwart kannst du wohl auch nicht gebrauchen?" Anschließend übergab er sich vor mehreren Augenzeugen in der Hotelhalle, weil er es nicht mehr bis zur Toilette schaffte. Sein Kommentar am nächsten Tag: "Ich hatte zum Essen Wein, danach Bier. Das ist mir nicht bekommen. Es tut mir leid. Ich bin ein Idiot.” Wolfgang Wolfs Kommentar zu dem Vorfall: „Darius tut mir Leid, denn das Ganze ist der Ausdruck von tiefem Frust über seine sportliche Situation.“

Insgesamt blieb Kampa in Mönchengladbach weit hinter den in ihn gesetzten Erwartungen zurück. Schließlich wurde ihm noch vor Saisonende 2006 mitgeteilt, dass er sich einen anderen Verein suchen könne, da man nicht mehr mit ihm plane. Wochenlang war er auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber, ehe er schließlich in der ersten ungarischen Liga bei Zalaegerszegi TE unterschrieb. In der Winterpause der Saison 2006/07 wechselte er zu Sturm Graz. Zur Saison 2007/08 schloss er sich der aus der Zweiten Liga abgestiegenen SpVgg Unterhaching an.