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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Kurt “Hasi” bzw. “Muckl” Haseneder

geboren am 22.4.1942;

Haseneder bestritt von 1960 bis 1963 43 Oberligaspiele für den Club und erzielte dabei 33 Tore. Insgesamt trug er 73mal das Clubtrikot.

Der stämmige Spieler zeichnete sich durch Schusskraft und einen ausgeprägten Torinstinkt aus und wurde auch in der DFB-Jugendauswahl eingesetzt.

Das junge Talent, das früher in Johannis wohnte und spielte, wurde nach einem Umzug in die Gegend um den Südfriedhof von Horst Leupold zum Club gebracht. Diesem neuen Schulkameraden konnte er stundenlang zuhören, wenn er vom Training und von schönen Ferienreisen mit der Clubjugend erzählte. Er berichtete auch von Max Morlocks Film- und Diavorführungen über die Reisen der Clubberer in die ganze Welt. Der Club wurde so für Haseneder zum Inbegriff des Abenteuers und der großen, weiten Welt. Leupold stellte ihn dem Club-Jugendleiter Andreas Weiß mit den Worten vor: „Herr Weiß, ich hab’ da einen, der ist besser wie ich!“ Und tatsächlich stellte sich heraus, dass der kleine Kurt einfach alles konnte. Der Beweis: Sein erstes Spiel für den Club bestritt er als Stürmer mit einem falschen Pass 1954 in der 4. Schülermannschaft und schoss auch gleich zwei Tore. Beim stand von 5:0 oder 6:0 bekam der Gegner einen Elfer zugesprochen. Der Torwart bekam weiche Knie. Kurt ging zu Weiß und sagte: „Herr Weiß, lassen’s mich ins Tor! Ich halt’ den Elfer!“ Daraufhin ging er in den Kasten – und hielt den Strafstoß.

Als junger Spieler wurde er 1960 von Herbert Widmayer von der Clubjugend in die erste Mannschaft geholt. Der Stürmer konnte auf nahezu allen Positionen spielen. 1961 errang er mit dem 1. FCN als jüngster Spieler der Mannschaft die deutsche Meisterschaft, 1962 den DFB-Pokal.

Im Meisterschaftsendspiel schoss er für den Club das wichtige 1:0, im Pokalendspiel 1962 gelang ihm dasselbe noch einmal. Roland Wabras Kommentar über den damals 19jährigen lautete: „Er ist schon ein Teufelskerl!“

Abbildung entnommen aus Setzepfand: 13 - meine Glückszahl
Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1961 gegen Borussia Dortmund.
Kurt Haseneder erzielt das 1:0 für den Club.
Links Dortmunds Torhüter Kwiatkowski, rechts der faszinierte Max Morlock
.


Abbildung entnommen aus Brömse: Max Morlock
Haseneder und Morlock beim Empfang der Meistermannschaft
am Nürnberger Hauptbahnhof

                                           Abbildung entnommen aus Wich/Kelber: Der Meisterclub
Die Pokalsieger-Elf von 1962
oben v.l.n.r.: Tasso Wild, Rolli Wabra, Richard Albrecht, Heinz Strehl,
Gustl Flachenecker, Nandl Wenauer, Paul Derbfuß, Helmut Hilpert;
unten v.l.n.r.: Kurt Haseneder, Steff Reisch, Kurt Dachlauer.

In der Saison 1962/63 erzielte er 24 Tore und teilte sich zusammen mit Rudi Brunnenmeier von 1860 München die Torjägerkanone in der Oberliga Süd. Auch deshalb kam es einer Sensation gleich, dass Haseneder zu Saisonende den Club verließ. Mit 21 Jahren vergab er so die Chance, in der Bundesliga zu spielen. Sein berufliches Fortkommen, eine ihm von den Augsburgern verschaffte gesicherte Existenz und die Liebe im Blick, verschwand er einfach vom Trainingslager weg und wechselte zum Absteiger Schwaben Augsburg in die Regionalliga Süd. Allerdings spielte dabei auch Geld eine Rolle, denn dem vom Club angebotenen Handgeld von 20000 Mark für einen Zweijahresvertrag setzten die Augsburger 50000 entgegen.

Eine etwas andere Version von Haseneders Abgang erzählte mir ein ehemaliger Mannschaftskamerad aus seiner Jugend bei Johannis: „Der Haseneder, der ja vor seiner Zeit beim Club oft Torwart gespielt hat, war der Liebling vom Heiner Stuhlfauth. Weil der ihn so mochte, schenkte er ihm etwas in seinen Augen besonders Wertvolles: einen alten Torwartpullover, den er in vielen großen Spielen getragen hatte. Und was machte der Haseneder damit? Er hat ihn versoffen! Darüber war der Stuhlfauth so zornig, dass er dafür gesorgt hat, dass der Haseneder vom Club weg musste.“

Nach seiner aktiven Karriere betrieb er in Augsburg eine Lotto-Toto-Annahmestelle.

 

Abbildung entnommen aus Club-Revue 5/1979
Kurt Haseneder (links) bei einer Feier des FCN im Jahr 1979
mit seinem ehemaligen Jugendleiter Andreas Weiß und Gerhard Bergner
.