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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Sigmund “Sigi” Haringer

geboren am 9. Dezember 1908; gestorben am 23. Februar 1975.

Der als “Eisenschädel” und “fester Brocken” gerühmte, 15fache Nationalspieler Haringer wechselte im August 1939 zusammen mit seinem Mannschaftskameraden Bayerer von Wacker München zum 1. FCN.

Der Wechsel brachte jedoch einige Probleme mit sich. Andere Vereine zweifelten nämlich die Spielberechtigung der beiden Neuzugänge an. Dazu stellte die Vereinszeitung klar: “Haringer-Bayerer haben in den ersten Tagen des August ihren Austritt aus dem bisherigen Verein ordnungsgemäß vollzogen und sind unserm Club am 5. bezw. 8. August beigetreten. Der Kriegsausbruch verhinderte vorläufig die Übersiedlung der beiden Kameraden nach Nürnberg und damit den Antritt in ihren neuen Stellungen. Sofort nach erfolgtem Wohnwechsel ist Haringer und Bayerer für den Club spielberechtigt. Es lagen somit keine anderen Gründe vor, die das Reichsfachamt Fußball hätten veranlassen können, Haringer und Bayerer die Spielerlaubnis für den Club zu versagen.”

Beide Spieler wurden sofort als kräftige Verstärkungen ausgemacht. Die Vereinszeitung dazu: “Nach den überraschend unterschiedlichen Leistungen unserer Spieler bei den vorhergehenden Spielen hat sich bei den letzten großen Kämpfen eine nicht wegzuleugnende Stabilität herausgestellt, die unsere niedergedrückten Hoffnungen recht lebendig werden läßt. Der Einsatz von Haringer und Bayerer hat nicht nur die Kampfkraft unserer Elf sichtlich gehoben, sondern auch unseren Spielern das so restlos verlorengegangene Selbstvertrauen zurückgebracht. Darüber hinaus sind durch die Mitwirkung der beiden genannten Spieler Kräfte für die vordere Reihe frei geworden.”

Haringer war wohl eine der eigenwilligsten und schillerndsten Figuren, die je beim Club bzw. in der Nationalmannschaft gespielt haben. Hart, drahtig, eminent schnell, fügte sich der Spieler, der oft am Gegner geradezu explodierte, nur unwillig in die von den Trainern vorgegebene Mannschaftsdisziplin und nahm in seiner urmünchener Direktheit kein Blatt vor den Mund. Ein schönes Beispiel dafür lieferte 1934, als er sich zum Treffpunkt des Weltmeisterschaftskaders für Italien in Singen um eine halbe Stunde verspätete. Der gefürchtete Reichstrainer Nerz verband seinen Begrüßungsrüffel mit der Drohung, ihn gleich wieder nach Hause zu schicken. Haringer antwortete: “Da bin i weiter goar net beleidigt. I kann sofort wieder gehn.” Nerz darauf: “Sind Sie nicht so unverschämt!” Und Haringer: “Weil’s wahr is!”


Abbildung entnommen aus Vereinszeitung des 1. FC Nürnberg 10/1939
Mit dieser Mannschaft trat der Club im Herbst 1939
gegen den damals hochklassig spielenden Lokalrivalen WKG Neumeyer an.
V.l.n.r.: Billmann, Pfänder, Eiberger, Zahn, Kund, Haringer, Gußner, Kennemann, Bayerer, Carolin, Köhl.

Haringer, der vor seiner Zeit bei Wacker München lange Zeit bei den Bayern gespielt hatte, war zum Zeitpunkt seines Wechsels nach Nürnberg bereits eine vielgeehrte und prominente Persönlichkeit. Mehrfach hatte er den Ehrenbrief der Stadt München erhalten. Außerdem hatte er in zwei Spielfilmen mit den wunderbaren Titeln “Hinter Klostermauern” und “Die keusche Kokotte” mitgewirkt.