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Michael Grünerwald Grünerwald absolvierte von 1917 bis 1926 166 Spiele für den 1. FCN, mit dem er 1921 die deutsche Meisterschaft errang. Er war ein Spieler vom Typus des etwas
unbeholfenen, technisch limitierten Verteidigers und konnte von daher in der Klassemannschaft des Club kaum mehr sein als ein Ergänzungsspieler. Im legendären ersten Endspiel 1922 in Berlin gegen den HSV, das nach 190
Minuten unentschieden abgebrochen wurde, war Grünerwald dabei. Im Wiederholungsspiel in Leipzig, das ebenfalls unentschieden blieb, fehlte er jedoch, da er sich auf der Hinfahrt bei einem kurzen Zugaufenthalt auf dem
Bahnsteig in Marktredwitz Bier und Würstchen kaufen wollte. Beim Aussteigen aus dem Zug war er am Trittbrett hängengeblieben und gestürzt, wobei er sich den Fuß verknackste. Da man, wie damals üblich, ohne Ersatzspieler
angereist war, musste Reitzenstein telegraphisch nachbeordert werden. 1953 unternahm der Club eine Gastspielreise in die USA. Dabei waren Heiner Stuhlfauth als Ehrengast und Toni Kugler als Trainer. Als die beiden in
New York aus dem Flugzeug stiegen, eilte ein eleganter Herr mit weit ausgebreiteten Armen auf sie zu. Es war Michael Grünerwald, der mit ihnen jahrelang in der Clubabwehr gespielt hatte. Als der Wert der Mark in der
Inflationszeit ins Bodenlose sank, war der gelernte Bankkaufmann 1926 nach Amerika ausgewandert. Dort hatte er als Teilhaber einer Kunstdruckerei in Scarsdale, N.Y., sein Glück gemacht. |
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