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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Paul Derbfuß

geboren am 8.10.1937;

Derbfuß absovierte von 1959 bis 1963 83 Spiele in der Oberliga Süd. In der Saison 1963/64 kam er in der Bundesliga 15mal zum Einsatz. 1961 erkämpfte er mit dem FCN die deutsche Meisterschaft, 1962 den DFB-Pokal. Insgesamt trug er 175mal das Clubtrikot.

Abbildung entnommen aus Bausenwein u.a.: Die Legende vom Club
Szene aus dem Meisterschaftsendspiel 1961 gegen Borussia Dortmund

                                            Abbildung entnommen aus Wich/Kelber: Der Meisterclub
Die Pokalsieger-Elf von 1962
oben v.l.n.r.: Tasso Wild, Rolli Wabra, Richard Albrecht, Heinz Strehl,
Gustl Flachenecker, Nandl Wenauer, Paul Derbfuß, Helmut Hilpert;
unten v.l.n.r.: Kurt Haseneder, Steff Reisch, Kurt Dachlauer.

Der kleine Paul war unter den 30 000 Jungen und Mädchen, die beim Schulsportfest im Nürnberger Stadion 1954 den Empfang des frischgebackenen Weltmeisters Max Morlock miterlebten. Davon musste er seinem Vater ganz genau erzählen, denn der und Morlock waren alte Bekannte, die sogar im Krieg ein paarmal in der Nürnberger Stadtauswahl zusammen gespielt hatten.

Sein Stammverein war der TV 1860 Schweinau. Eigentlich hatte er bei der neu gegründeten Frankonia Nürnberg mit dem Fußballspielen anfangen wollen, was aber daran scheiterte, dass diese ein DJK-Verein der Diözese werden sollte. Derbfuß aber kam aus einem linksgerichteten Elternhaus, und die Familie gehörte demzufolge nicht der Kirche an. Also passte der geplante Wechsel dem Vater nicht, und der ausgefüllte Aufnahmeauftrag wurde von ihm nicht unterschrieben.

Eines Tages fiel er den Talentspähern des 1. FCN auf. Er sagte auch Jugendleiter Andreas Weiß mündlich zu, zum Club zu wechseln, ließ sich aber dann in einer Kirchweihnacht “bei ein paar Maß Bier” dann von den Schweinauer Verantwortlichen doch überreden zu bleiben.

1958 holte ihn Helmut Herbolsheimer, damals Trainer des VfB Bayreuth, nach Oberfranken. Er durfte mittrainieren und durfte dann selbst entscheiden, ob er sich das Spielen in der damals dritthöchsten Klasse, der Bayernliga, zutraute. Ein Jahr später folgte dann der Wechsel zum Club.

Dort wurde er als sehr fairer, ruhiger und überlegter, aber auch harter und kompromissloser Verteidiger zusammen mit Helmut Hilpert eine Stütze der späteren Meistermannschaft. Ziemlich befangen stand er anfangs seinem neuen Mannschaftsführer, Max Morlock, gegenüber. Er erinnert sich: “Wir Jungen wussten anfangs gar nicht, ob wir ihn nicht siezen sollten. Er hat das wohl geahnt, kam auf uns zu und sagte: ‘Ich bin der Max.’”Nur selten ließ er sich von aufkommender Hektik anstecken. Manchmal musste ihn Nandl Wenauer sogar ermahnen, doch auch mal ein bisschen härter zur Sache zu gehen.

Als der Club im Europapokal 1961/62 in Lissabon 0:6 verloren hatte, baten die deprimierten Mitspieler ihn bei der Ankunft auf dem Nürnberger Flughafen: “Komm, Paul, geh du als Erster raus! Du warst in Lissabon doch noch unser Bester.” Zur allgemeinen Überraschung aber bereiteten 2000 Anhänger den Rückkehrern im Flughafengebäude einen begeisterten Empfang.

Die erste Saison der neu gegründeten Bundesliga machte er noch mit. Allerdings begann damit unweigerlich die Zeit des Berufsfußballs, und er musste sich 1964 entscheiden, ob er seinen Beruf als Verwaltungsangestellter im Arbeitsamt aufgeben wollte. Er hatte damals schon drei Kinder, und die Konkurrenz in der Abwehr des 1. FCN war groß. So wählte er die sichere Variante und blieb beim Arbeitsamt.

Nach seiner Zeit beim Club wechselte er zur SpVgg Fürth, wo er seine Karriere 1969 ausklingen ließ.

Es folgte die Zeit des Trainers Derbfuß. TSV 04 Schwabach, SV 73 Süd, TSV Falkenheim, ESV Flügelrad, FSV Gostenhof und wiederum Flügelrad waren die Stationen. Wegen gesundheitlicher Probleme mit der Hüfte musste er die Trainerkarriere schließlich 1986 aufgeben.

Vom Trainer vollzog er den Wechsel zum Funktionär. Ab 1986 war er Fußball-Abteilungsleiter beim ESV Flügelrad, von 1994 bis 2005 Vereinsvorstand. Danach übernahm er wieder den Posten des Abteilungsleiters der Fußballabteilung. Kurze Zeit später wurde er zweiter Vorstand der Abteilung. Im Mai 2006 kündigte er seine Mitgliedschaft beim ESV aufgrund von Unstimmigkeiten mit der Vereinsführung.