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“Es ist eine Ehre für diese Stadt, diesen Verein
und die Bewohner Nürnbergs zu spielen.
Möge all dies immer bewahrt werden
und der großartige FC Nürnberg niemals untergehen.”
(Heiner Stuhlfauth)

Manfred “Manni” Burgsmüller

geboren am 22.12.1949;

Burgsmüller absolvierte in der Saiosn 1983/84 34 Erstligaspiele für den Club, in denen er            12 Treffer erzielte. Einige Jahre zuvor hatte er für Borussia Dortmund 3 Länderspiele bestritten.

Er war einer der besten Schützen, die jemals in der Bundesliga spielten. Insgesamt spielte er 447mal in der ersten Liga und schoss dabei 213 Tore.

Aus bescheidenen Verhältnissen zog er aus in die Welt des Fußballs und kehrte als einer der größten Publikumslieblinge zurück. Doch trotz seines großen Talents fiel ihm nichts in den Schoß. In Essen geboren, spielte er in der Jugendzeit beim VfB Recklinghausen 08, bis ihn sein Bruder eines tages zum Wechsel zu Rot-Weiß Essen überredete. Sein Trainer dort war Herbert Burdenski. Er ließ dem Leichtgewicht die Zeit zu reifen, zumal der junge Stürmer auch noch die Ausbildung bei der Bundeswehr absolvierte. Seine erste große Chance war ein Angebot von Bayer Uerdingen im Jahr 1971. Dort verfeinerte er seine Spielkultur, lernte taktische Winkelzüge und wurde 2mal Torschützenkönig der Regionalliga West. Der belgische Traditionsklub Anderlecht wollte ihn haben, Borussia Mönchengladbach legte ihm einen unterschriftsreifen Vertrag vor, doch Burgsmüller entschied sich gänzlich anders – er ging „aus privaten Gründen“  zurück zu RWE. Erst als ihm mit 28 – er war inzwischen über Uerdingen nach Dortmund  gewechselt -  die erste Einladung zu einem Länderspiel auf den Tisch flatterte, bereute er es, drei Jahre zuvor nicht in Mönchengladbach unterschrieben zu haben. Daraufhin war in einer Essener Zeitung zu lesen: „Einst nannten wir ihn Murksmüller, jetzt müssen wir ihn hochachtungsvoll in Burgsknüller umtaufen!“ Unter der Regie Udo Latteks hatte sich der eigenwillige Blondschopf gewandelt. Aus dem einstigen „bösen Buben“, dem manche auch einen Anflug von Arroganz nachsagten, war ein Musterprofi geworden. Doch zu einem Dauerbrenner in der Nationalelf wurde er nicht, worüber er sich ziemlich ärgerte. Jupp Derwall plante langfristig und war davon überzeugt, dass er mit einem inzwischen 30jährigen keinen Neuaufbau starten könne. Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand ahnen, dass der drahtige, als egoistisch geltende Sprücheklopfer und Exzentriker noch 10 Jahre später in der Bundesliga für Furore sorgen würde.

Zu Saisonbeginn 1983 wurde er von Dortmund nach Nürnberg geholt, um den Durchbruch in höhere Tabellenregionen zu ebnen. Doch im Gegenteil konnte er nicht einmal den Abstieg verhindern. Kaum in Nürnberg angekommen, setzte er alle Hebel in Bewegung, um seinen Freund Rüdiger Abramczik nachzuholen. Und tatsächlich: Kurz nach Saisonbeginn wurde Abramczik in einem Tauschgeschäft gegen Werner Dreßel, das größtenteils über den Kopf von Udo Klug hinweg abgewickelt wurde, aus Dortmund geholt. Damit wurde erstmals Burgsmüllers Einfluss beim Club deutlich. Dass der Club bei diesem Geschäft auch noch 100 000 Mark drauflegte, machte es endgültig zum schlechten Witz. Schließlich hatte das Duo das Sagen in einer Mannschaft, die längst keine mehr war und abstieg.

Seine nächste Station war Rot-Weiß Oberhausen, wo er als 35jähriger noch einmal Torschützenkönig der 2. Bundesliga wurde. Sein Trainer Jupp Elting sagte über ihn: „Juwelen funkeln auch im Alter!“

Längst hatte er aber ein zweites berufliches Standbein. Er betrieb in Essen eine Firma, die sich auf Decken, Beleuchtungen, Akustik und Wandverkleidungen spezialisiert hatte. Außerdem war er Repräsentant einer Immobilienfirma.

Viele  schüttelten den Kopf, als Otto Rehagel den Oldie für den SV Werder Bremen verpflichtete. Der Trainer sah in diesem Transfer allerdings ein Schnäppchen, denn „Mannis“ Kurswert war inzwischen auf 150 000 Mark gefallen. Das Vertrauen dankte er Rehagel bis zu seinem endgültigen Abschied im jahr 1990 in Form von 34 Toren in 115 Spielen.

Drei davon erzielte er im ersten Spiel der Saison 1986/87 - ausgerechnet gegen den Club. Mit seinem Hattrick trug er dazu bei, dass aus dem 2:0 zur Pause noch eine 3:5-Niederlage für den FCN wurde. Die Club-Revue schrieb dazu: “Held des Tages konnte ein Spieler werden, an dessen Diensten der 1. FCN vor gut zwei Jahren nicht aus sportlichen, sondern aus charakterlichen Gründen nicht mehr interessiert war: Manfred Burgsmüller.”

Nach seiner aktiven Zeit betrieb er in Bremen eine Sportmarketing-Agentur, verhandelte im Auftrag von Reebok mit Bundesligavereinen und repräsentierte eine Kristallglasfirma.

1996 verpflichteten ihn die Footballer von Rhein Fire Düsseldorf als „Kicker“. Wie alles anfing, ist längst Legende: Der damalige Generalmanager Alexander Leibkind suchte im Winter 1995/96 Hände ringend nach einem prominenten Kicker für Rhein Fire, um bei dem ein Jahr zuvor gegründeten Team den Zuschauerschnitt von kaum 12 000 Fans aus der Premierensaison zu erhöhen. Burgsmüller hörte als Repräsentant eines Liga-Sponsors (Reebok) davon und ließ sich davon überzeugen, mit 46 Jahren eine neue Sportart zu probieren. Im Sommer 2002 beendete er seine Laufbahn. Mit viel Pomp wurde sein Trikot nach dem letzten Saisonspiel "retired", wie es in der US-Branche heißt: Die Burgsmüller-"10" soll bei Rhein Fire nie mehr vergeben werden.

Im Januar 2005 übernahm Burgsmüller den Trainerposten beim Dortmunder Kreisligaklub SSV Hacheney. Das Besondere daran: Er war ein Geschenk des Fernsehsenders Kabel1, der eine neue Doku-Soap über den Vorstadtverein drehte und diesem versprochen hatte, einen prominenten Ex-Bundesligakicker als Übungsleiter zu präsentieren.